Nachricht vom 13. Juli: Andy Schleck sagte am Montag (dem Verpflegungstag), dass "die Tour in den Pyrenäen beginnt". Ich bin mir sicher, dass alle Fahrer zu Hause, die jetzt ihre gebrochenen Knochen und andere Verletzungen pflegen, dies anders sehen, denn für sie ist diese Tour bereits gelaufen. Was Andy natürlich sagen will, ist dass die Etappe am Donnerstag die erste Möglichkeit für die GK-Fahrer darstellt, den anderen Favoriten zu zeigen, was in ihnen steckt. Bis jetzt haben wir nicht viel vom Leopard-Trek Team gesehen, doch ihr Team ist noch vollständig und sie haben wohl alles richtig gemacht bisher (Drei Fahrer unter den Top 10 im GK!).

Die 12. Etappe ist der 17. Etappe aus dem Jahre 1985 sehr ähnlich, in welchem Luz Ardiden das erste Mal Etappen-Zielort war. Los geht es in Cugnaux, einem Vorort von Toulouse, wo auch die Etappe von 1985 startete. Beide Etappen sind 210km lang mit einer Kombination aus den zwei HC-Bergwertungen auf dem Col du Tourmalet und in Luz Ardiden (profil). Der erste Anstieg des Tages ist am Donnerstag ein Berg der 1. Kategorie (Hourquette d'Ancizan). Alle diese drei Berge haben eine Durchschnittssteigung von 7,4% mit einer Gesamtlänge von 40km, die Bergankunft nach Luz Ardiden nimmt davon 13,3km in Anspruch. Im Jahr 1985 wurde statt dem 1. Kategorie-Berg der Col d'Aspin befahren. Die Etappe wurde damals sehr dramatisch und dauerte fast 7 Stunden.

Bernard Hinault komplettierte in diesem Jahr seinen fünften und letzten Tour de France-Gesamtsieg, doch hätte sich sein Teamkollege Greg LeMond nicht zurückhalten müssen, hätte dieser vielleicht in diesem Jahr seinen ersten Gesamtsieg feiern können. Die Story der Etappe können Sie in den Videos unten nachvollziehen, wenn Sie mit ihr noch nicht vertraut sind.

Im Jahr 2003 stürtzte Lance Armstong auf dem Weg nach Luz Ardiden, als sein Lenker sich in der Tasche eines Fans verkeilte. Er gewann diese Etappe noch und im selben Jahr auch seinen fünften von sieben Toursiegen.

Der Skiort Luz Ardiden war jetzt schon sieben Mal Etappen-Zielort seit 1985. Dieses Jahr können wir erwarten, dass Alberto Contador etwas von der Zeit gutmachen will, welche er in der ersten Woche aufgrund des großen Sturzes am ersten Tag und des Team-Zeitfahrens verloren hat. Frank und Andy Schleck werden eventuell versuchen, ein Zeitpolster auf Cadel Evans für das abschließende Zeitfahren zu gewinnen. Aus deutscher Sicht wird interessant was Tony Martin und Andreas Köden leisten können. Ersterer hat Körner beim Anfahren von Mark Cavendish verloren, zweiterer kämpft noch mit seiner Muskelzerrung und den Hämatonen am Rücken.

Oft gewinnt auch eine Ausreißergruppe in Luz Ardiden, also ist es möglich, dass gute Kletterer wie Davod Moncutie aus einer solchen Gruppe heraus gewinnen können. Er und andere Franzosen werden am Französischen Nationalfeiertag natürlich alles dafür geben, dass dieser Tag mit einem französischen Sieg gekrönt werden kann. -- Peter Müller.